Tierpark Berlin

Den Berliner Tierpark besuche ich seit meiner frühesten Kindheit regelmäßig. Es ist mit 160 ha Fläche der größte Tierpark Europas und tatsächlich eine Parkanlage, in der es auch an einigen Ecken mehr nach Park als nach Tierpark aussieht. Das Schloss Friedrichsfelde steht auf dem Gelände, in dessen Parkanlagen können auch viele seltene Pflanzen bestaunt werden. Der Tierpark zeichnet sich so auch als Naherholungsgebiet aus und wird dank attraktiver Jahreskarten von vielen Berlinern auch regelmäßig genutzt.

Bei der Trennung der Stadt Berlin nach dem 2. Weltkrieg verblieb der Zoologische Garten im Westteil. Die Regierung der DDR wollte ein Gegenstück haben und eröffnete 1955 den Tierpark Berlin mit anfänglich 130 Arten. In der DDR wurde Tierschutz noch nicht groß geschrieben, ich kann mich noch an stinkende Tigerkäfige erinnern, die kaum größer als die Tiere selbst waren. Nach der Wende musste eine Entscheidung getroffen werden: Zoo oder Tierpark oder beides? Man entschied sich für beides und nun bietet Berlin zwei zoologische Anlagen an. Der Tierpark wurde modernisiert und aktuellen Artenschutzerwartungen angepasst. Immer wieder wird umgebaut und erweitert. Besonders die riesige Kamelwiese im Zentrum zeigt deutlich, wie weitläufig manche Tierarten leben.

Für Besucher können so immer mehr Tiere in einer möglichst natürlichen Umgebung gezeigt werden. Der Tierpark versucht, weitestgehend auf störende Zäune zu verzichten bzw. Alternativen, z.B. Glasscheiben zu bieten. Das macht den Tierpark auch für Fotografen interessant. Auf den meisten Fotos ist kaum zu erkennen, dass man gar nicht in den Steppen Afrikas war, sondern in einem Park inmitten der Hauptstadt.

In zwei oder drei Stunden ist der Tierpark somit auch nicht „abzuarbeiten“. Es lohnt sich also, immer mal wieder vorbei zu schauen und dann andere Wege zu gehen.

Link: Tierpark Berlin

Kommentar verfassen