Vom Feueralarm geweckt …

Unser Flug sollte mittags starten. Wir haben uns also nichts weiter vorgenommen. Ausschlafen, gemütlich frühstücken, gemütlich einchecken. Während der Pandemie muss man ja auf Überraschungen gefasst sein.

Ich wurde morgens wach, noch vorm Weckerklingeln. Also habe ich mir noch im Bett das Handy geschnappt, mal gucken, was es Neues gibt. Nicht viel, also wollte ich mich Richtung Badezimmer aufmachen, als mich plötzlich ein schriller, lauter Ton vollends wach rüttelte. Nein, das war definitiv nicht mein Wecker. Das war der Rauchmelder von der Decke direkt über dem Bett. Meine nächste Frage – wenn auch kurz: war ich das etwa? (Zur Erklärung: wir schaffen es auch, unseren CO-Warner selbst auszulösen. Abgehende Darmwinde können durchaus genügend Kohlenmonoxid enthalten…).

Mir fiel zum Glück noch schnell genug ein, nein, muss nicht, in so einem Haus sind alle Rauchmelder aneinander gekoppelt. Wird ein Rauchmelder ausgelöst, schlagen alle Alarm. Schnell angezogen und den Rucksack mit den wichtigsten Sachen geschnappt, Meine Mutter kam gleichzeitig aus ihrem Zimmer, ich musste aber ihre Richtung ändern – vom Fahrstuhl weg zur Treppe. Dinge, mit denen sich Nicht-Blaulicht-Angehörige selten beschäftigen. Die Türe eines Nachbarzimmers wurde geöffnet, verschlafen fragte ein Mann in Unterhosen, was denn los ist.

Wie meistens, war es zum Glück nur ein Fehlalarm, wir durften relativ schnell wieder aufs Zimmer und sind nur eine Viertelstunde später als geplant zum Frühstück gegangen.

Bei der Sicherheitskontrolle fiel wie immer mein Rucksack negativ auf. Die viele Technik und die enthaltenen Drohnen-Akkus weckten den Verdacht auf Sprengstoff. Nicht zum ersten Mal. Aber unabhängig davon war dieses Mal auch mein Koffer dran – dieser wurde ebenfalls wegen Sprengstoffverdachts geöffnet.

Der Rest des Tages verlief unspektakulär im Flugzeug. Ich habe gelernt, das Nachmittagsflüge ungünstig sind. Man weiß nicht, ob man schlafen soll oder nicht, zwei mal Essen bei 12,5 h Flug ist zu wenig – es war einfach langweilig trotz vorhandenem und mitgebrachtem Entertainment. Die Einhaltung der Maskenpflicht im Flugzeug wurde auch nur anfänglich kontrolliert, mit zunehmender Flugdauer ließ die Disziplin deutlich nach. Auch die Kontrollen an den Flughäfen waren eher oberflächlich – so wird das nichts mit der Pandemiebegrenzung.

Erst der traumhaft schöne Sonnenuntergang über den Wolken kurz vor der Landung stimmte uns auf den Urlaub ein.

Wir haben hier in der Nähe von San Jose ein Hotel gebucht. Die Strecke war nicht sehr einladend, das Hotel auf den ersten Blick OK. Aber vom eigentlichen Costa-Rica-Urlaubs-Feeling ist man in der Nähe der Hauptstadt noch sehr weit weg.

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