Sonnenaufgang und Fast-Wasserfall

Da ich abends nicht mehr viel machen könnte, ging es früh ins Bett. Schon ungewohnt, so offen zu schlafen. Neben den extrem lauten Grillen sind auch immer wieder andere Geräusche zu hören, auch wenn es nur ein fallendes Blatt auf das Dach ist. Ich schlief dann aber doch gut durch bis kurz vor fünf.

Das ist eine gute Zeit, um den Sonnenaufgang am Strand zu bewundern. Mein Plan würde aber von einigen überdimensionierten Faltern durchkreuzt. Die Toilette ist ja hier offen und das Licht zog sofort diese Insekten an. Deren Körper ist fast so groß wie die Glühbirne und sie sind ziemlich schnell und zumindest zur Glühlampe auch ziemlich aggressiv. Ohne Licht haben sie sich schnell wieder verzogen. Letztendlich habe ich meine Taschenlampe stark abgedunkelt und bin so raus.

Im Freien am Strand war es schon deutlich heller, ich war noch rechtzeitig da. Ein Krächzen hinter mir ließ mich umdrehen, in zwei blattlosen Bäumen saßen über 30 eher große Vogel und warteten ebenfalls auf den Sonnenaufgang. Unter anderem bestimmt 10 Pelikane, die sich aber zügig aufmachten. Diese könnte ich dann beim Jagen auf Fische beobachten. Nach dem wirklich tollen Sonnenaufgang warf ich noch einen Blick in das Flüsschen nebenan, auch hier waren einige Vögel auf der Suche nach Frühstück.

Später machte ich mich auf, um einen Wasserfall zu besuchen. Vorher wollte ich noch in einem Hotelrestaurant dort in der Nähe Mittag essen – zu früh. Hier gibt es tatsächlich Küchenöffnungszeiten, erlebe ich in Costa Rica zum ersten Mal. Also vertreibe ich mir die Zeit wieder am Strand. Hier kann ich Pelikane, Möwen und andere Wasservögel beim Fischen beobachten. Verschiedene Flug- und Jagdmanöver machen das Zuschauen interessant. Und natürlich bin ich nicht ohne Kamera hier!

Nach einem Mittagessen zu europäischen Preisen geht es auf zum Wasserfall. Die Straße ist kaum noch ein breiter Fußweg, vor allem die großen Steine machen mir Sorgen. Ich finde die beschriebene Abstellmöglichkeit für das Auto und weiter geht’s zu Fuß. Leider verlässt mich hier die Wegbeschreibung. Spätestens bei „Folge dem Hinweisschild“ weiß ich nicht weiter – es gibt schlichtweg keines. Mangels Internet kann ich auch nicht noch Mal versuchen, nachzulesen.

Aus dem von mir vermuteten Weg kommen mir Leute entgegen, mit Kleinkind auf dem Rücken. Es seien keine fünf Minuten sagen diese. OK, ab in den Weg, durch einen Bach und andere Seite nach oben. So richtig nach oben, also steil und viel. Unpassend für einen Wasserfall, unpassend für die Hitze und unpassend für meine Knie. Also drehe ich irgendwann um, die fünf Minuten sind längst vorbei. Unten am Bach finde ich etwas, was ein anderer Weg sein könnte – dieser endet ein paar Meter weiter im Bach-Bett. Muss ich da etwa durch? Ich entscheide, ich will nicht mehr. Es ist heiß, nass und ich bin fertig. Also kämpfe ich mich zum Auto zurück. Auch hier schaue ich mir noch Mal den Strand an, hier liegen viele vulkanische Steine und offensichtlich Lava-Reste.

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