Hier hoch fährt man zum „Bird Watching“. Vor allem die Quetzale sind Ziel von Touristen und Vogelbeobachtern. Diese wunderschönen Tiere leben nur hier in den Nebelwäldern. weil deren Lieblingsfrucht, eine wilde Avocadoart, nur hier wächst.
Allerdings hat niemand gesagt, dass es hier so kalt ist. Inklusive Jacke, Hose und unter drei Decken ging es halbwegs. Ich war froh, mir noch die Kapuze über die Ohren ziehen zu können. Neben meinem Bett steht ein kleiner Heizlüfter, den habe ich morgens erst mal angemacht vor dem aufstehen. Er hat nicht viel gebracht. Die volle Blase trieb mich dann doch irgendwann aus dem Bett – es ist arschkalt. Gefühlt kommt das kalte Wasser nur als Eiswürfel aus der Leitung. An Duschen ist nicht zu denken, dafür müsste ich mich ja ausziehen. Also geht es erst mal ungeduscht zum Frühstück. Auf dem Weg dahin lasse ich mich von der Sonne aufwärmen, eine Tasse Tee wärmt auch von innen. Nach dem Frühstück setze ich mich gemütlich mit der Kamera auf den Balkon und beobachte die Vögel.





Mein Bungalow liegt leider im Schatten, hier ist es noch immer kalt, also wird die Dusche auf nachmittags verschoben. Jetzt geht es erst mal zum Nationalpark. Am Eingang werde ich gleich mehrfach überrascht: Hier ist es noch leerer als in Santa Rosa, nur zwei andere Autos sind da. Der Großteil des Weges ist außerhalb des gesperrten Bereiches, ich zahle natürlich trotzdem brav meinen Eintritt. Die Wege sind hier auch ungewohnt gut.
Der Wald ist ähnlich dem in Monteverde. Da das Wasser aus den Wolken gezogen wird, gibt es unzählige Pflanzen, die auf den Bäumen wachsen. Das macht die Suche nach Tieren aber schwierig, nur ein paar einzelne kleine Vögel sehe ich durch die Büsche huschen. Sie sind so schnell, dass ich nicht mal sicher deren Farbe benennen kann. Der Wald ist auch auffallend still, hier sind insgesamt wenig Tiere. Da auch kaum Menschen da sind, kann ich hier trotzdem in Ruhe den Wald genießen.





Nachmittags fahre ich noch eine Weile, das übliche Programm Supermarkt, Tankstelle und Geldautomat wartet. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es hier oben gar nichts davon gibt. Beim Abendessen treffe ich auf zwei nette Damen aus Großbritannien – ihnen ist es hier zu kalt, sie brechen morgen ab. Vorher wollen sie aber noch mit einem Guide hier auf Quetzal-Suche gehen. Ich schließe mich ihnen an und buche für den nächsten Morgen die gleiche Tour.
Die Tour startet um 05:30 Uhr. Nun habe ich einen ordentlichen Grund, früh ins Bett zu gehen. Den Heizlüfter lasse ich dieses Mal durch laufen, mal scheuen, ob ich bei dem Lärm schlafen kann.