San José

„Herzlich willkommen in der hässlichsten Hauptstadt der Welt“ – so wurde ich von einem dort lebenden Freund begrüßt, als ich das erste Mal in Costa Rica landete.

Ich kenne (noch) nicht viele Hauptstädte auf der Erde, aber widersprechen kann ich dem Satz eindeutig nicht. Die Stadt ist geprägt von häßlichen Betonbauten, teilweise mit Wellblechen als Dächern. Der Schutz vor Eindringlingen stellte die höchste Priorität dar – vorne an der Straße sieht man nur Mauern oder bis an das Dach reichende Gitter. Etwas besser Betuchte wohnen in abgesperrten und gesicherten Bereichen. Die Straßen sind eng und meistens schlecht, der Verkehr die reinste Katastrophe.

Typisch für San José: die extrem gesicherten Gebäude tragen nicht unbedingt zur architektonischen Schönheit bei.

Wirklich empfehlen kann ich eigentlich nur das Nationalmuseum. Dieses wurde in einem alten Fort eingebaut und ist von innen als auch außen wirklich beeindruckend. Hier wird die präkolumbische als auch postkolumbische Geschichte des Landes dargestellt. Dortige Ausstellungsstücke kenne ich aus anderen Museen nicht, insofern lohnt sich der Besuch wirklich. Nebenan gibt es noch ein schönes Jademuseum für Interessierte.

Als ich nach historischen Gebäuden fragte, um einmal ein bisschen Altstadt schnuppern zu können, wurde ich in den Parque Diversiones verwiesen. Dieser Freizeitpark für Kinder, mit dessen Eintrittsgeld wohl das Kinderkrankenhaus mitfinanziert wird, hat auch einige Nachbauten aus der Kolonialzeit zu bieten.

Und tatsächlich ist San José für die meisten Touristen nur kurzer Start- und Endpunkt der Reise, die anderen Regionen sind erheblich schöner und interessanter. In der Nähe gibt es neben dem Vulkan Poás (aktuell gesperrt) noch den Nationalpark Braulio Carrillo mit dem Vulkan Barva, welchen ich aber noch nicht besucht habe. Irgendwie sind hier die Eingänge nicht wirklich gut zu finden.